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Stellungnahme – 24.10.2025
Zur Absage des Faktencheck-Workshops
Dreisamtal Gemeinsam sieht sich in der Bedeutung seines Engagements bestätigt
Nachdem der von der Volkshochschule Dreisamtal geplante Workshop „Faktenstark – Desinformationen wirkungsvoll begegnen“ infolge von irreführenden Darstellungen abgesagt worden war, hat Dreisamtal Gemeinsam den Kontakt zur Referentin aufgenommen und das Angebot übernommen. Es lagen bereits genügend Anmeldungen vor, die Durchführung war gesichert. Am Donnerstag entschieden die beteiligten Partner jedoch gemeinsam, die Veranstaltung endgültig abzusagen – eine besondere Ironie, da ausgerechnet ein Workshop, der helfen sollte, Desinformation zu erkennen, selbst Opfer erfolgreicher Desinformation und öffentlicher Stimmungsmache wurde.
Der Workshop war Teil einer bundesweiten Initiative der Bertelsmann Stiftung, der Amadeu Antonio Stiftung und codetekt e.V. – bundesweit haben bereits über hundert dieser Veranstaltungen erfolgreich stattgefunden. Ziel des Formats ist es, Bürgerinnen und Bürger darin zu schulen, Falschinformationen zu erkennen und kompetent mit digitalen Inhalten umzugehen.
Wie die Badische Zeitung berichtet, hatte ein Bewohner aus der Region in mehreren Chatgruppen identische Beiträge verbreitet, in denen der Workshop und insbesondere die Amadeu Antonio Stiftung in abwertender Weise dargestellt wurden. Diese Darstellungen führten offenbar dazu, dass einige kommunale Verantwortungsträger im Vorstand der VHS Dreisamtal e.V. Bedenken äußerten, die schließlich zur Entscheidung über die Absage beitrugen.
Die Amadeu Antonio Stiftung ist seit Jahren immer wieder Ziel von Angriffen und Diffamierungen, die ihre Arbeit diskreditieren und demokratische Bildungsinitiativen verunsichern sollen. Dabei ist die Stiftung ein anerkannter, überparteilicher Träger der politischen Bildung, der sich seit über 25 Jahren gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus engagiert und damit zentrale Werte unserer offenen Gesellschaft schützt.
Es ist bedauerlich, wenn Bildungsangebote zur Demokratieförderung unter politischen Druck geraten. Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung sollten wir sachliche, offene Bildungsarbeit ermöglichen, anstatt sie zu vermeiden. Es geht in dem Workshop nicht darum, Meinungen zu bewerten, sondern darum, Fakten von Falschinformationen unterscheiden zu können. Das ist eine Grundvoraussetzung für jede funktionierende Demokratie.
Wir sehen die Ereignisse um die Absage als Auftrag, unser Engagement für Demokratieförderung und Medienkompetenz vor Ort weiter auszubauen – gemeinsam mit den vielen Bürgerinnen und Bürgern im Dreisamtal, die sich für Respekt, Dialog und Faktenorientierung einsetzen. Dass eine einzelne, lautstarke Stimme ausreichen konnte, um die Durchführung des Workshops vorerst zu verhindern, zeigt, wie verletzlich der offene Diskurs geworden ist – und wie wichtig es ist, ihn zu schützen.
Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir überlegen, die Veranstaltung nachzuholen. Immerhin hat sich gezeigt, dass das Thema aktueller und anschaulicher kaum sein könnte: ein Workshop über Desinformation, der selbst zum Beispiel für gelungene Desinformation geworden ist. Sobald ein neuer Termin feststeht, informieren wir auf unseren Kanälen – und bringen dann ein besonders greifbares Fallbeispiel aus dem Dreisamtal gleich mit 😉🔍
Freitag, 24. Oktober | 16:00 – 19:15 Uhr
Rathaus Kirchzarten – Talvogteistr. 12, Große Stube
Workshop
“Faktenstark – Desinformation wirkungsvoll begegnen”
Ziel des Workshop ist es, für Desinformationen zu sensibilisieren. Gemeinsam wollen wir verstehen, wie Desinformation entsteht, wirkt und was wir tun können, um ihr selbstbewusst entgegenzutreten.
Für Bürger*innen sowie Multiplikator*innen aus Bildung und Zivilgesellschaft.
In Kooperation mit dem Projekt „faktenstark”, einer Initiative der Amadeu Antonio Stiftung und der gemeinnützigen Organisation codetekt, die von der Bertelsmann Stiftung unterstützt wird. Bundesweit haben bereits über hundert dieser Veranstaltungen erfolgreich stattgefunden. Die Amadeu Antonio Stiftung ist ein anerkannter, überparteilicher Träger der politischen Bildung, der sich seit über 25 Jahren gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus engagiert und damit zentrale Werte unserer offenen Gesellschaft schützt.
Veranstaltungen
Freitag, 25. November
Kirchzarten
Veranstaltung zum Thema
“organisierter Antifeminismus”
in Kooperation mit Mobirex, weitere Infos folgen
Freitag, 21. November
im AJ Kirchzarten
“Demokratie-Party”
u.a.mit der Band Ikarus on the Rocks und dem Poetry Slammer Ansgar Hufnagel
Freitag, 6. November – 19 Uhr
In der Reihe „Kino im Dreisamtal“ zeigen wir den Film
“Die Gewerkschafterin”
In Anwesenheit von Eva Stegen, der Übersetzerin des gleichnamigen Buches
Bürgersaal der Talvogtei, Kirchzarten
Eintritt € 8,- | ermäßigt € 5,-
Basierend auf dem französischen Tatsachen-Roman „La Syndicaliste“ zeigt der Film den Kampf einer unerschrockenen Frau gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner, dessen Plan sie mundtot zu machen, letztendlich scheitert.
Maureen Kearney (gespielt von Film-Ikone Isabelle Huppert) wird gefesselt und traumatisiert in ihrer eigenen Wohnung aufgefunden. Vom Täter fehlt jede Spur und sie erinnert sich nur bruchstückhaft.
Zunächst ermitteln die Behörden mit Hochdruck – denn als Gewerkschafterin in einem Reaktorbau-Konzern kam Maureen dubiosen Machenschaften in der französischen Atomindustrie auf die Schliche, die bis in die Spitze der französischen Politik und Wirtschaft reichten. Doch dann verschwinden Spuren sowie Beweisstücke, und die Ermittlungen nehmen – nach der Intervention hochrangiger Atommanager – eine drastische Wende: Maureens Glaubwürdigkeit wird angezweifelt, man unterstellt ihr, den perfiden Überfall selbst inszeniert zu haben. Sie wird vom Opfer zur Verdächtigen gemacht, vor Gericht gebracht und verurteilt. Erst die Recherchen der Investigativ-Journalistin Caroline Michel-Aguirre enttarnen die falschen Anschuldigungen der Ermittler.
Im Anschluss an die Vorführung haben Sie die Gelegenheit, mit Dr. Eva Stegen ins Gespräch zu kommen – der Übersetzerin des Buches Die Gewerkschafterin, das Caroline Michel-Aguirre über den Fall und ihre Recherchen geschrieben hat. Durch zahlreiche persönliche Begegnungen mit ihr und „der Gewerkschafterin“ Maureen Kearney kennt Eva Stegen die Hintergründe und Faktenlage aus erster Hand. Zudem ist sie mit der atomwirtschaftlichen Gemengelage bestens vertraut, so dass sie die Zusammenhänge, die bis in die Gegenwart und bis nach Baden-Württemberg reichen, aufzeigen kann.
Dr. Eva Stegen ist Energiereferentin der Elektrizitätswerke Schönau, Mitglied der internationalen Nuclear Consulting Group und ausgewiesene Expertin für Themen zur Energiewende.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Buchhandlung Fundevogel und Dreisamtal Gemeinsam.
Eintritt € 8,- | ermäßigt € 5,-
19 Uhr – Schülerhaus in Kirchzarten
03.11.2025 Nächstes Offenes Treffen
Wir sind gespannt, welche Themen ihr mitbringt und wie es in den verschiedenen Arbeitsgruppen gerade läuft. Alle Mitglieder und Interessierte sind eingeladen zu kommen.
Wir freuen uns auf euch!
Freitag, 10. Oktober – 18 Uhr
Schulzentrum Kirchzarten
Lesung mit Jakob Springfeld aus seinem Bestseller
“Der Westen hat keine Ahnung, was im Osten passiert”
Wir freuen uns sehr, Jakob für diese besondere Lesung gewonnen zu haben!
Jakob wurde 2002 in Zwickau geboren und ist dort aufgewachsen. Er erhielt 2020 die Theodor-Heuss-Medaille für sein herausragendes Engagement für Demokratie und Bürgerrechte. Heute lebt und studiert er in Halle.
Die Lesung wird organisiert von drei engagierten Jugendlichen aus Kirchzarten, der Buchhandlung Fundevogel, dem Kinder- und Jugendbüro der Gemeinde Kirchzarten sowie Dreisamtal Gemeinsam.
Moderation: Simon, Judith, Sofia
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

23. September – 19 Uhr – Bürgersaal Kirchzarten
Podiumsdiskussion
“Aufgeklärt statt aufgeregt”
Welchen Journalismus braucht unsere Demokratie?
Diskutieren Sie mit! Journalist*innen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sprechen über die Rolle der Medien für das Funktionieren unserer Demokratie.
Teilnehmer*innen des Podiums:
- Charlotte Schönberger, Südwestrundfunk
- Peter Disch, Badische Zeitung
- Thomas Goebel, freier Journalist und Lehrbeauftragter für deutsch-französische Journalistik
- Prof. Dr. Ulrich Eith, Politikwissenschaftler, Studienhaus Wiesneck, Buchenbach
- sowie weitere Gäste
Moderation: Marlene Greiwe, Vorsitzende von Dreisamtal Gemeinsam, und Sebastian Reinkunz, Politikwissenschaftler und Vereinsmitglied.
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, mitzudiskutieren und ihre Fragen einzubringen.
In Kooperation mit dem Ökumenischen Bildungswerk Dreisamtal laden wir ganz herzlich zu einer besonderen Veranstaltung ein:
Am Dienstag, den 22. Juli 2025 um 19:00 Uhr zeigen wir im Ökumenischen Zentrum in Stegen Ausschnitte aus dem eindrucksvollen Dokumentarfilm „Liebe Angst“. Im Anschluss findet ein Gespräch mit der Protagonistin Kim Seligsohn statt, die als Vertreterin der sogenannten „zweiten Generation“ von ihrer Familiengeschichte und dem Weiterleben nach der Shoah berichtet.
Der Film Liebe Angst erzählt die Geschichte von Lore Kübler, einer Holocaust-Überlebenden, und ihrer Tochter Kim Seligsohn. In berührenden Bildern und offenen Gesprächen entfaltet sich eine komplexe Mutter-Tochter-Beziehung, geprägt von Traumata, Sprachlosigkeit – aber auch von Hoffnung, Musik und der Kraft, sich aus der Angst zu befreien.
Kim Seligsohn war an der Entstehung des Films maßgeblich beteiligt. Im anschließenden Publikumsgespräch spricht sie über ihre Erfahrungen als Tochter einer Überlebenden, über familiäres Schweigen, Erinnerung und den Mut zur Offenheit.
Auch in Stegen, auf dem Gelände des heutigen Kollegs St. Sebastian, wurden in der Nazizeit jüdische Menschen versteckt. Pater Heinrich Middendorf wurde dafür als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet. Claudius Heitz, Leiter der Geschichts-AG am Kolleg, wird Erfahrungen aus den Gesprächen mit den Überlebenden und ihren Nachkommen berichten.
Der Abend wird moderiert von Bernhard Moser, ehemaliger Schulleiter des Kollegs. Die Veranstaltung versteht sich als Einladung zur persönlichen Auseinandersetzung mit den Spuren der Geschichte in unseren Familien, im Dreisamtal, in unserer Gesellschaft – und in uns selbst.
Der Eintritt ist frei – Spenden sind willkommen.
Demonstration “solidarisch gegen rechts”
Am 22.02.2025 14h findet auf dem Platz der alten Synagoge eine Demonstration gegen Rechts statt. Einige von uns werden dort sein und wir freuen uns über jede Person, die dazu kommt.
Workshop “FAke news erkennen und entgegentreten”
vom Ökumenischen Bildungswerk Dreisamtal – mit Daniela Schneider und Jonas Wirth.
Am Samstag, 22.Februar 2025, findet von 09 – 12 Uhr im Gemeindehaus St. Gallus ein Workshop zum Thema Fake News statt für den wir gerne werben möchten. Die Teilnahme ist kostenlos – meldet euch an bis zum 15.02.2025!
